Donnerstag, 21. April 2011

"Das Jesustestament" von Kathleen McGowan

Bastei Lübbe, Taschenbuch, 576 Seiten

Klappentext:
Was ist das Buch der Liebe? Erfindung? Fromme Legende?

Oder die lang unterdrückte Wahrheit?

Ein geheimnisvolles Manuskript in lateinischer Sprache und mit einer verschlüsselten Signatur. Es erzählt von der bemerkenswertesten Frau des Mittelalters: Mathilde von Tuszien, Gegnerin eines Kaisers, Gemahlin eines Papstes und Hüterin des wahren Testaments Jesu Christi, das man das Buch der Liebe nennt.

Maureen Paschal, Nachfahrin der biblischen Maria Magdalena, fühlt sich auf seltsame Weise mit Mathilde verbunden. Ihr bleibt nur wenig Zeit, die kryptische Hinweise aus der Vergangenheit zu deuten. Denn es gibt noch andere, die nach dem Buch der Liebe suchen – um zu verhindern, dass seine Botschaft jemals ans Licht kommt.


Die ist der zweite Teil der Magdalena-Trilogie.

Teil 1: Das Magdalena-Evangelium

Teil 2: Das Jesus-Testament

Teil 3: Das Magdalena-Vermächtnis


Hier erst einmal die positiven Punkte: Wirklich eindrucksvoll sind die 3 verschiedenen Geschichten in den 3 unterschiedlichen Zeitspannen. Da ist einmal Maureen Paschal in der Gegenwart, Mathilde von Tuszien im Mittelalter und die Geschichte des "Libro Rosso" zur Zeit Jesu. Gefallen haben mir auch die erzählten Sagen und Legendem aus dem Buch der Liebe, z.B. Theseus und Aridiane und das Labyrinth des Minotaurus. Auch die Beschreibung der Kreuzigung immer wieder sehr bewegend und zu Tränen rührend.


Kommen wir zu den Dingen, die mir doch ein wenig aufgestossen sind:

Anfangs hat man das Gefühl, als Maureen zum Interview in eine TV-Sendung eingeladen wird, dass es sich hierbei gar nicht um Maureen handelt, sondern vielmehr um die Autorin selbst.

Ab und zu biegt sich Maureen irgendwie alles zurecht. Z.B. im Petersdom die Statue der Pietá sowie die von Mathilde, die nebeneinander stehen. Maureen empfindet dies nicht als Zufall, sondern als gewollt. Zum Teil sind manche Theorien sehr an den Haaren herbeigezogen und nerven von Zeit zu Zeit. Der Leser erhält den Eindruck als hätte man es hier mit Fanatismus zu tun.

Man hat immerwährend dein Eindruck, dass die Prota oder die Autorin (?) – im Nachwort wird zu lesen sein, dass deren „spirituelle Suche der Maureens ins vielerlei Hinsicht gleicht – in allem und jedem eine Verbindung sieht. Absurd wird es, meiner Meinung nach, als Maureen Vergleiche zwischen Dornröschen und den Lehren des Libro Rosso zieht. Es geht hierbei speziell um den Kuss der wahren Liebe – den heiligen Kuss, das Zusammenfließen der Seelen der Liebenden. „Der ’todesähnliche Schlaf’ steht für die Seele, die erleuchtet wird.“ (S. 325) Das scheint mir in Anbetracht eines solchen komplexen Themas doch irgendwie an den Haaren herbeigezogen.


Im großen und ganzen war ich doch etwas von diesem Buch enttäuscht, da ich eine spannende Fortsetzung des ersten Bandes erwartet habe. Die Geschichte um Maureen kommt viel zu kurz – dafür wird in über der Hälfte des Buches von Mathilde von Tuszien erzählt. Erst auf den letzten 100 Seiten geht es nur noch um Maureen, wobei man dann das Gefühl hat, dass die Autorin schnell zum Ende kommen wollte, denn viel passiert dann eigentlich auch nicht mehr.