Sonntag, 6. März 2011

"Das schottische Vermächtnis" von Susanna Kearsley


Klappentext:
An der Nordküste Schottlands mietet die Schriftstellerin Carrie McClelland ein Cottage, um in Ruhe und Abgeschiedenheit an ihrem neuen Roman zu schreiben. Doch nahe den Ruinen von Slains Castle trifft sie auf einen Fremden, der ihr seltsam vertraut erscheint und einer Figur aus ihrem Roman ähnelt. Schon bald muss Carrie erleben, wie sie selbst zur Protagonistin einer drei Jahrhunderte dauernden Geschichte von Liebe, Betrug und Verrat wird.


Als große Schottland-Liebhaberin stand dieses Buch schon lange auf meiner Wunschliste und mein eigener Roman könnte irgendwann einmal in etwa genauso aussehen. Also war ich ganz aus dem Häuschen, als ich es zum Geburtstag geschenkt bekam und mit dem Lesen beginnen konnte. Zu anfangs quälte ich mich sehr durch die Geschichte war. Jedem, der selbst schreibt oder für seine Geschichte recherchiert, wird dieses Klischeehafte, was den vermeintlichen Autor betrifft, sofort ins Auge stechen. Eine Schriftstellerin reist nach Schottland um für ihren Roman zu recherchieren und damit auch näher am Geschehen ihrer Geschichte zu sein. Soweit so gut. Aber die Dialoge sind zu Beginn der Geschichte dermaßen 0815, dass ich das Buch zur Seite legen mußte und nicht weiterlesen mochte. Nach einigen Wochen und verschiedenen Lektüren habe ich es mir doch wieder zur Brust genommen und so langsam verabschiedet sich die Autorin endlich von den typischen Dialogen zwischen Autor und seinem Agent und erzählt die Geschichte sehr überzeugend. Die Story spielt sich in zwei verschiedenen Zeiten ab. Einmal im gegenwärtigen Schottland und daneben - ebenfalls in Schottland - im Jahre 1708, während dem ersten Jakobiten-Aufstand. Kaum in den Fängen dieser wunderbar erzählten Geschichte - ich war so froh, dann doch nach dem ersten Viertel des Buches wieder auf Susanna Kearsleys tollen Schreibstil zu stossen -, kann man das Buch nicht weglegen. Man will unbedingt wissen, wie es mit Sophia und John im Jahre 1708 weitergeht. Aber auch die Geschehnisse in der Gegenwart beschreibt und erzählt die Autorin sehr spannend und nachvollziehbar, wie sie an ihre historischen Fakten kommt.

Ihre Vorgehensweisen und Erlebnisse der zeitgenössischen Protagonistin, gepaart mit der Geschichte in der Vergangenheit, sind dermaßen authentisch, dass ich immer mal wieder neidisch auf Kearsley war. Kurzzeitig dachte ich mir, dass es ja kein Wunder sei, dass Frau Kearsley so einen tollen Roman herzaubern kann, wenn es ja schon jemanden gibt, der das für sie macht - nämlich Carrie aus der Gegenwart. Susanne Kearsley ist mal wieder ein zauberhafter, hochspannender und fesselnder Roman gelungen, wie man es von ihr und Dank ihrem wunderbaren Schreibstil her kennt.

"Jasmyn" von Alex Bell


Der Klappentext:
Und vom Himmel fielen schwarze Schwäne. Als ihr Ehemann Liam stirbt, zerbricht für Jasmyn eine Welt. Doch für Trauer bleibt wenig Zeit. Unheimliche Dinge geschehen: Bei der Beerdigung fallen aus den Wolken fünf schwarze Schwäne auf das Grab. Liams Eltern meiden Jasmyn plötzlich, ein Fremder bricht in ihr Haus ein, ohne etwas zu stehlen. Jasmyn beginnt, sich zu fragen, wie gut sie ihren Mann kannte. Und was er vor ihr verborgen hat. Die Suche nach Antworten führt sie in eine Welt dunkler Magie, alter Legenden und mitten in einen erbitterten Kampf zweier Brüder.

Als ich die ersten Seiten dieses Buches las, dachte ich, oh je… dieses Buch hat alles, was ich nicht mag: 1) die Geschichte ist in der Ich-Form erzählt, 2) die Autorin ist noch jung (geb. 1986) und die Sprache dementsprechend gehalten und 3) trauert die Protagonistin bestimmt die nächsten 200 Seiten ihrem verstorbenen Mann nach. Aber es kam alles ganz anders. Schon nach den ersten 20 Seiten hat mich das Buch und seine Geschichte vollständig in seinen Bann gezogen hatte. Jasmyn, eine Albino-Frau, bleibt als Witwe zurück. Als am Tag der Beerdigung ihres Mannes fünf schwarze Schwäne vom Himmel fallen, ist das nur der Auftakt einer Serie merkwürdiger Ereignisse. Jasmyn und ihr Schwager Ben machen sich kurz darauf auf eine abenteuerliche Reise Richtung Deutschland und führt damit den Leser in die Sagenwelt um Ludwig und Schloss Neuschwanstein.

Das Buch ist flüssig geschrieben, man fiebert richtig mit und es fällt schwer, es überhaupt aus der Hand zu legen, weil man unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Ein richtiger Pageturner! Einfach wunderbar.